Kreistagsfraktionssitzung in Pressath

Veröffentlicht am 27.04.2017 in Kreistagsfraktion

Fraktion setzt auf Wirtschaftsstandort Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab

Zu einem Gespräch mit Barbara Mädl, der Sachgebietsleiterin Wirtschaftsförderung im Lobkowitzschloss, traf sich die SPD Kreistagsfraktion im Dostlerhaus. „Wie kann der Wirtschaftsstandort gestärkt werden?“, so lautete die Frage.

Hierzu hatte Mädl auch die aktuellen Wirtschaftsdaten des Landkreis mitgebracht. Bruttosozialprodukt, sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsdaten wie auch die Arbeitslosenzahlen seinen sehr positiv. So konnte in den Jahren von 2009 bis 2014 eine Steigerung des Bruttosozialprodukts im Landkreis um 33,1 Prozent verzeichnet werden. Die gute wirtschaftliche Entwicklung hänge aber auch direkt mit der Regionalförderung zusammen, betonte Mädl. Hier werde die EU ab 2021 neu entscheiden.

Die Abteilung Wirtschaftsförderung sieht Mädl als Dienstleister für die Unternehmen und berichtete auch von einem gut besuchten Informationsabend. Fördermöglichkeiten gäbe es auch für die IT Sicherheit und bei einem „Digitalbonus“. Die Vorarbeiten für eine generelle Datenbank der Unternehmungen laufen, so Mädl. Derzeit müsse man sich noch mit anderen Listen behelfen. Nach der Erstellung ist auch eine Schnittstelle für den Zugriff der Landkreisbürger angedacht.

Die Kleinunternehmen dürfen hier nicht vergessen werden, so Dr. Karl-Heinz Preißer. Auch für Arbeitssuchende stelle eine derartige Unternehmerdatei eine wertvolle Hilfe dar, hielt Margit Kirzinger fest. Die Höhe der angegebenen Teilzeitbeschäftigung und auch die hohe Zahl ohne beruflichen Ausbildungsabschluss war für Helmuth Wächter aber ein Alarmzeichen.

Viele vorhandene Ausbildungsplätze seien für junge Leute über den ÖPNV nicht zu erreichen, so die Kritik der SPD Kreisräte. Oftmals helfen hier nur Familienhilfen. Auch ein Problem des Fachkräftemangels machte Reiner Gäbl in der Diskussion aus. Künftige Rentner werden dieses Problem noch weiter verschärfen. „Gut ausgebildete Kräfte zieht es zu guten Firmen, oftmals in den Ballungszentren und nicht mehr im Landkreis“, so die kritische Analyse von Dr. Karl-Heinz Preißer. Die Dienstleistungsunternehmen stellen Wachstumsunternehmen dar und diese müssten verstärkt für den Landkreis geworben werden. Auch die hiesigen Unternehmungen seien aufgefordert in die Zukunft zu investieren.

Die Forderung der SPD Kreistagsfraktion sei deshalb, zukünftig mehr aktive Wirtschaftsförderung zu betreiben. Nicht nur ein Blick in statistische Zahlen, die ebenfalls von Bedeutung seien, sondern aktive Förderung und Marketing um alle Zukunftschancen auszunützen. Die SPD Kreistagsfraktion werde hier der Wirtschaftsförderin Barbara Mädl die volle Unterstützung zukommen lassen, betonte Fraktionsvorsitzender Günter Stich, denn es gelte den Landkreis weiter voran zu bringen.